Euer "Erwachen"

Ich dachte mir, ich eröffne einfach mal einen Thread, wo anwesende (und hoffentlich zukünftig anwesende) Otherkin erzählen können, wie ihr "Erwachen" verlief. Dazu kurz zur Erklärung: Das "Erwachen" bezeichnet den Moment (oder auch den Prozess) in dem einem bewußt wird, dass man ein Otherkin ist.

Ich mache mal den Anfang

Eigentlich hatte ich nie ein "Erwachen" in dem Sinne. Zumindest nicht allgemein im Bezug darauf, dass ich Otherkin bin. Irgendwie wusste ich schon immer, dass ich anders bin. Nur kannte ich keinen Begriff dafür. Trotz großer Beliebtheit und vielen Freunden, fühlte ich mich oft sehr fremd hier, auch in diesem Körper. Einzig im Wald und unter Tieren (besonders Katzen) fühlte ich mich "ganz", und nicht mehr so abgeschnitten von allem.

Natürlich konnte ich das als Kind nicht wirklich einordnen, und erfuhr erst von dem Begriff "Otherkin", als ich mit ca. 17 oder 18 Zugang zum Internet bekam, und mich in der "Hexengemeinde" anmeldete. Leider gibt es das Forum nicht mehr. Jedenfalls gab es da einen Thread über Otherkin, und es "klingelte" mächtig bei mir. Ich spürte plötzlich Flügel auf meinem Rücken, und der Stein kam ins Rollen. Ich informierte mich immer mehr über die Thematik, und fand den Weg in ein Forum, wo sich die meisten als Tiere identifizierten. Wölfe, großteils. Doch als Wolf fühlte ich mich definitiv nicht. Irgendeine Art von Raubkatze schien mir wahrscheinlicher, den Moment mit den Flügeln verdrängte ich bei meiner Suche irgendwie, und kam irgendwann auf Wüstenluchs.

So ganz weit hergeholt war das nicht, denn ich spürte durchaus auch - ähnlich wie bei den Flügeln - Teile jenes Tieres (man nennt das Phantomlimbs) wie die Pinselohren, das Raubtiergebiß oder Pfoten. Heute weiß ich, dass es wohl nur mein Krafttier war, welches ich gespürt hatte. Über kurz oder lang fühlte es sich deshalb logischerweise auch falsch an, mich als Wüstenluchs zu bezeichnen, und ich begab mich erneut auf die Suche.

In einem Buch über Naturgeister wurde ich schließlich fündig. Es ging in einem Eintrag um Phookas, die bekannt dafür sind, ihre Gestalt zu verändern. Auf dem Bild in jenem Buch, wurden sie mit Fledermausflügeln und leicht verlängerten Eckzähnen dargestellt. Wieder "klingelte" es ganz mächtig bei mir, und ich fühlte mich, als ob ich "angekommen" wäre.

Das war erstmal das Ende meiner Seelensuche, bis es vor ein paar Jahren noch mehr Erkenntnisse gab, vornehmlich zu meinem seelischen Ursprung, allerdings würde das den Rahmen hier sprengen. Dann wäre da noch mein Walk-In (eine Begrifferklärung findet sich hier im Unterforum), aber der hat mit meinem Erwachen direkt nichts zu tun; bei ihm fehlte einfach nur die Erkenntnis, dass er da ist, und was für eine Art von Wesen er ist.

Dann steige ich doch gerne (im zweiten Anlauf) auf diesen Thread ein  
Seit dem achten Lebensjahr fühlte ich das, was mir später unter dem Begriff Phantomlimbs bekannt wurde. Für mich hatte sich das damals schlicht wie ein Spiel angefühlt, weshalb ich dies auch im Grunde als Teil von mir selbst ansah, ohne weiter darüber nachzudenken. Allgemein hatte ich seitdem ich lesen kann eine unheimliche Faszination für Drachen, welche ich jedoch mit dem Wechsel in die weiterführende Schule weitgehendst für mich behielt.

Bis ca. 2014 hatte ich das schlicht als eine Eigenart von mir akzeptiert. Um diesem Zeitpunkt herum habe ich mich, vornehmlich auf theoretischer Ebene, intensiv mit Spiritualität, Religion und Psychologie auseinandergesetzt. Ich kann mich noch erinnern, dass es in einem Buch ein größeres Kapitel zu verschiedenen Vorstellungen der Reinkarnation (bzw. Vorstellungen vom Tod generell) gab. Es war zunächst nur ein reines Gedankenspiel, als ich mir die Frage stellte, ob eine Drachenseele in einem menschlichen Körper inkarnieren könnte.

Die Thematik wollte mich aber nicht loslassen, und während eines ruhigen Moments im Frühjahr 2015 wurde aus dem Gedankenspiel tatsächlich eine ernste Überlegung. Das veranlasste mich dann dazu, in diese Richtung das Internet zu befragen. Richtig fahrt auf nahm es Mai/Juni, wo ich auch erstmals auf das besagte Forum von Silas stieß. Im weiteren Verlauf des Jahres beschäftigte ich mich verstärkt mit der Materie. Eine große spirituelle Erfahrung, welche das ganze getriggert hat oder etwas dergleichen, hatte ich schlicht nicht. Es war mehr so, dass sich Stück für Stück verschiedene Puzzleteile langsam zu einem Bild zusammensetzten. Das ganze zog sich auch über einige Monate hinweg, zumal ich auch selber immer wieder Bedenken hatte, ob ich mich hier nicht zu sehr auf etwas versteife. Es hat gedauert, bis ich wirklich von mir selbst überzeugt sagen konnte, dass es sich richtig anfühlt. Gefestigt in dieser Hinsicht war ich erst mit mit Beginn/Frühjahr 2016. Ich denke die Zeit hat hier auch so manche Zweifel ausgeräumt.

Bis dato hatte ich keine wirklichen Vorstellungen davon, wie ich als Drache aussah und auch sonst hatte ich nur sehr wenige Details in Erfahrung bringen können. Seit Herbst 2018 macht sich die Drachenseele für mich allerdings zunehmend bemerkbar. Gerade in den letzten Wochen habe ich einige interessante Erfahrungen machen können, welchen ich derzeit auch weiter nachgehe. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich hier mit der Zeit weitere Details über mich selbst in Erfahrung bringen werde. Vielleicht teile ich das eine oder andere mal im Forum, in diesem Thread würde das jetzt doch über das Ziel hinausschießen. Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich sehr dankbar für die Unterstützung sowie Kritik bin, welche mir die Community während des Erwachens entgegengebracht hat.

Hi, draco

Erst einmal möchte ich vorab sagen, dass ich Dich, als Person und Deine Beitäge sehr gerne lese.  
Und immer dann, wenn ich beim Lesen, so richtig in Fahrt komme „lächele“, bist Du auch schon wieder mit Deinen Ausführungen zu Ende. Dann denke ich jedes Mal „schade“.

Ich hätte eine Bitte an Dich, aber vorab möchte ich Dir noch etwas in eigener Sache erzählen. Vielleicht geht dann daraus besser hervor, warum ich diese Bitte an Dich stelle. Was für ein Satz „lächele“, egal ich lasse das einfach so stehen.

Damals, es sind nun schon einige Jahre her, da war ich mit ein paar Freunden auf ein esoterisches Treffen unter Gleichgesinnten gewesen. Plötzlich kam eine wildfremde Frau auf mich zu und sagte, ob sie mich mal unter vier Augen und somit alleine sprechen könnte. Klar, das wart ja überhaupt kein Problem für mich gewesen. Also entschuldigte ich mich kurz bei meinen Freunden, sah in deren fragenden Gesichter, als ich mich mit der Frau absonderte.

Wir gingen nach Draußen und schlenderten zusammen im Außengelände über die Wiese. Sie druckste rum, wollte bzw. konnte wohl erst nicht so richtig mit der Sprache raus rücken, also ermutigte ich sie dazu. Dann sagte sie zu mir: „Ich beobachte dich schon seit einer ganzen Weile und hatte lange mit mir gerungen, ob ich zu dir gehen und dir das sagen soll oder besser nicht. Doch dann hattest du mich irgendwann angeschaut und mich angelächelt (das war mir persönlich dann gar nicht in dem Moment bewusst gewesen) und dann hatte ich mich doch dazu entschlossen.

Du, sagte sie und stammelte rum. Ich bin hellsichtig und habe da was bei dir gesehen. Etwas Dunkels verfolgt dich, wie ein Schatten und das bei jedem Schritt, den du hier machst. Ich habe, ja das macht mir Angst und ich wollte dich unbedingt warnen.

Nun, was mich persönlich bei ihren Worten anbelangt hatte, also ich war aber auch sowas von tiefen entspannt gewesen und letztendlich war ich es dann gewesen „lächele“, der dieser Frau noch gut zu reden musste. „Keine Sorge, bin gut geschützt usw. usw“

Was das ist, was mich da verfolgte, dies Warum und überhaupt erfuhr ich selbst erst nach dieser Bekanntgabe, einige Monate später. Mein Totem stellte sich mir vor „lächele“ und ich konnte es auf Anhieb sehen, es hören, mit ihm sprechen, ja mich mit ihm austauschen und das ganz klar und deutlich. So als wäre das, dass Selbst verständigste von der Welt gewesen.

Fragen, wie was dieses Wesen ist oder ob ich mir da was einbilden würde oder ob ich da etwas sehen und hören würde, was doch meiner selbst entspringt usw., all das stellte sich mir in dem Moment nicht und auch später nie. Denn dieses Wesen, mein Totem, war so ganz anders als ich gewesen. Eben ein Individuum. Mit einem eigenständigen Denken und auch Handeln, es sprach anders, hatte eine andere Wortwahl bzw. Ausdrucksweise, als ich . . . tja und es erklärte und erzählte mir Dinge, die ich aber nun wirklich nicht wusste oder auch wissen konnte.

So viel dazu „lächele“ und nun zu meiner Bitte an Dich draco. Könntest oder würdest Du mir vielleicht einmal anhand von Inhalten verdeutlichen, woran Du fest machen kannst, dass Du dieser Drache selbst bist?  

Mir geht es dabei nur um ein Verstehen und natürlich auch darum, mein Wissen erweitern zu können, wie man das Eine von dem Anderen evtl. als Außenstehende noch besser auseinander halten bzw. treffsicherer zuordnen könnte.

Hallo Joyleen,
ich bin mir zugegebenermaßen nicht ganz sicher, wie ich deine Erzählung in Bezug auf die Frage verstehen soll. Gerne kannst du mir das ganze auch per PN schreiben, was mir in diesem Fall auch lieber wäre. Im Gegensatz zu dem Otherkinforum handelt es sich hier doch um einen öffentlich einsehbaren Thread, weshalb ich hier gerne sparsam mit persönlichen Ausführungen auf diesem Gebiet umgehen möchte.

Gruß Viridi