Thema: Re: Fasten zu den Feiertagen? Do Sep 30, 2010 8:02 am
ich faste meist auch immer vor festen..dann reinige ich dadurch meinen körper und fühle mich gleich viel besser.aber dabei verzichte ich nur auf fleisch.weil wenn ich das essen ganz weg lassen würde..ne ich würde sterben vor hunger *lach*
Gast Gast
Thema: Re: Fasten zu den Feiertagen? Do Sep 30, 2010 8:42 am
Also ich faste selten bewusst, aber manchmal esse ich wenig oder gar nichts, weil ich grad nichts brauche und dann das Essen auch vergesse. Manchmal finde ich Essen müssen auch ganz schön lästig. Seit ich wirklich darauf höre, ist der angenehme Nebeneffekt, dass ich mir um mein Gewicht auch keine Sorgen machen muss.
Von wochenlangem Fasten halte ich gar nichts. Der Körper verfällt in einen extremen Sparzustand, eigentlich dafür gedacht, dass man in Notsituationen überlebt. Es könnte die Illusion entstehen, dass man dann besonders "klarköpfig" ist - in Wirklichkeit ist es eine Ausschüttung von Stoffen, die das Funktionieren in diesen Notsituationen gewährleisten soll.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass wir unseren Körper zurechtweisen, erziehen, ihm etwas vorenthalten sollten, wonach er verlangt. Diese Praktiken finde ich körper- und naturfeindlich. Unser Körper ist Natur - würde man ein Tier oder eine Pflanze darben lassen, um ihr etwas Gutes zu tun?
Schon klar, dass man sich nicht gerade vor einer meditativen Handlung komplett vollfuttern sollte...
Fleisch oder kein Fleisch, für mich auch nicht besonders wichtig, ehrlichgesagt. Manchmal brauche ich Mengen davon, manchmal ekelt es mich davor. Ich höre einfach darauf, was ich brauche.
Ein gemeinsames Essen mit anderen ist bei Festen ein essentieller Bestandteil, finde ich. Ich arbeite momentan allein. Aber Brot und Wein mit den anderen zu teilen, war bei unserem Coven ein Brauch, der von großer Bedeutung war.
"Auf dass du niemals hungern mögest. - Auf dass du niemals dursten mögest. - Sei gesegnet."
Da liegt doch ein tiefer Sinn darin, oder?
Wir sollten froh sein, dass wir hier in Mitteleuropa in der Lage sind, genug zu essen und sauberes Trinkwasser zu haben. Das ist nicht selbstverständlich, und wir sind extrem privilegiert.
Grüße von Katherene
Gast Gast
Thema: Re: Fasten zu den Feiertagen? Do Sep 30, 2010 4:17 pm
Ich würde es gesundheitlich nicht machen können. Auch ganz früher habe ich bei sowas eigentlich nicht positiv reagiert, war immer total kaputt, sonst nichts.
Wenn man es gesundheitlich hinkriegt, verstehe ich schon den Hintersinn. Weil sich eben dadurch erst mal alles ändert. Wahrnehmung wird anders. Einfach als spirituelle oder psychische Übung kann ich das schon verstehen. Wenn es ginge, würde ich es vielleicht selbst von Zeit zu Zeit machen.
Aber das religiöse Fasten wäre auf keinen Fall mein Ding. Wo es in der Welt viel praktiziert wird, geht es immer einher mit Glaubenssystemen, die mir ferne stehen. Um sich von der Welt abzuwenden; he, sie ist schön, ein Geschenk der Götter. Oder um sich vor dem zornigen Gott zu demütigen; den Gott kenne ich nicht.
Um mich mal ganz bewußt für einen Tag zurückzunehmen und nach innen zu gehen, wäre eine Möglichkeit, will ich nicht ausschließen, wenn ich mal wieder fitter bin. Aber Götter ehrt man nach meinem Gefühl einfach anders.
Danke Rosalie für Deine Sicht. So genau habe ich mir das noch gar nicht überlegt. Du hast völlig Recht, es ist so selbstverständlich, daß ich darüber erstaunt bin. Ich bin dankbar für alles, was ich habe, aber gerade beim Essen denke ich da nicht oft drüber nach. Das kommt davon, wenn man es nimmer selber pflückt, man denkt nicht genug nach.
Eichkatze Waldfee
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Thema: Re: Fasten zu den Feiertagen? Fr Okt 01, 2010 8:49 am
Ein bißche was essen muß ich. Wenn ich länger faste, würde ich bestimmt auf der Arbeit umkippen.
Danu
Ort : Kirberg Anzahl der Beiträge : 63 Points : 69 Anmeldedatum : 13.11.09
Thema: Re: Fasten zu den Feiertagen? Mo Okt 04, 2010 1:35 pm
Nun ich halt viel von fasten, aber nicht im Zusammenhang mit Festen oder Ritualen. Entsprechend faste ich wenn, dann wenn ich nichts zu tun habe und mich um nichts kümmern muss. Dann mache ich es auch eine Woche und fange dann langsam wieder an zu essen. Wenn ich aber Action habe und viel zu tun, würde ich auch nach 2 bis 3 Tagen Kreislaufprobleme bekommen.
Ansonsten kann ich meinen Körper auch anders rituell reinigen, dazu bedarf es dann kein fasten.
Thema: Re: Fasten zu den Feiertagen? Mi Feb 02, 2011 12:01 am
Für mich auch. Ich habe schon dann und wann gefastet und überwiegend sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Ich mache das aber nie mit der Vorstellung, dass Fasten "nichts essen dürfen" bedeutet. Dann wäre es ein bißchen wie eine Übung für Willenskraft und Disziplin. Darin bin ich eigentlich nicht besonders gut. Fasten erlebe ich als nichts essen müssen, nichts brauchen, weil es ja nur eine Illusion ist, nur eine Angewohnheit, dass wir jeden Tag essen müssen, weil jetzt gerade etwas anderes dran ist. Der Körper darf jetzt Pause machen von seiner normalen Beschäftigung, das ist eine Reinigung, ein Loslassen. Ich genieße es, leicht und leer zu werden, ein leeres Gefäß zu werden, meine Aufmerksamkeit auf anderes zu richten. Ich spüre, wie zusammen mit dem Gefühl, nichts zu brauchen, zunehmend Frieden in mir einkehrt. Es kann mir um den 2. Fastentag herum passieren, dass mal kurzzeitig etwas wie Hunger oder ein leichtes körperliches Schwächegefühl aufkommt (z. B. direkt morgens nach dem Aufstehen)- das vergeht nach einer Weile von selbst und spätestens ab dem 3. Tag hat sich der Körper an den Zustand des Fastens gewöhnt und ich habe keinerlei Hungergefühl mehr, frage mich direkt: warum essen Menschen eigentlich? Um den 3. oder 4. Tag herum schüttet der Körper wohl auch vermehrt Endorphine oder andere Glückshormone aus- jedenfalls fühlt es sich deutlich so an- ja: Fasten macht glücklich. Allerdings ist das am 1. Tag noch nicht zu bemerken, so dass jemand, der maximal einen Tag fastet, es sich wahrscheinlich schlecht vorstellen kann. Ja, und ich habe auch den Eindruck, dass Fasten die innere und äußere Wahrnehmung verbessert. Da ist ein feineres Gefühl da für Energie, Meditationen gehen leichter, ich bin auf andere Weise "offen", fühle mich stärker in Verbindung mit dem Göttlichen- nicht als "Belohnung" für mein Fasten, denke ich, sondern weil ich durch Essen u.a. nicht so abgelenkt bin, ich bin einfach auf das Wesentliche reduziert- auf das Da-Sein, das Lebendigsein. Besonders intensiv und schön ist es, wenn diese Reduktion auch in anderen Bereichen gleichzeitig möglich ist, man z. B. in der Zeit mal nicht arbeiten gehen muss, sich mit gar nichts ablenken muss und ganz und gar in die Wahrnehmung gehen kann. Vor für mich sehr wichtigen seltenen Anlässen faste ich deshalb gern mal 3-6 Tage, bei kleinen Ritualen zu Jahresfesten esse ich möglichst mindestens an dem Tag selbst vorher nichts, dafür gibt es im Rahmen des Rituals oder direkt danach etwas Gutes zu essen. Vorwiegend aber richte ich mich nach meinem Bauchgefühl: wenn das mir sagt, ich will jetzt fasten, dann mache ich das. Manchmal lege ich die Anzahl der Tage vorher fest, meist aber entscheide ich nach Gefühl, wann es Zeit für mich ist, das Fasten zu brechen.