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Thema: Dost(Oregano)Origanum vulgare Mi Dez 31, 2008 2:03 pm
Volksnamen:Wilder Majoran,Bafkrau,Berghopfen,Bergmime,Lungenkraut,Frauendost,Wohlgemut Drogenname: Origani herba Pflanzenart-Höhe:Lippenblütler,mehrjährig,50 cm Boden & Standort:nährstoffreicher Boden,geschützter Platz,volle Sonne Aussaat:Freilandaussaat im Frühling Blütezeit:Juni bis September Sammelzeit:vor und während der Blütezeit Verwendete Teile:blühendes Kraut Inhaltsstoffe:ätherisches Öl,Thymol,Karvakol,Terpen,Gerbstoff,Harz, und Bitterstoffe Eigenschaften: stoffwechselanregend,blähungstreibend,krampflösend,entwässernd,antiseptisch,schleimlösend,appetitanregend
Volksglaube und Mythologie
Dost bzw.Oregano soll der Überlieferung nach bei allen Renigungsriten gute Dienste tun,weil es Fremdenergien verscheucht.Dies galt für Räucherungen,wie für das Aufhängen getrockneter Büschel.Ein alter Spruch lautet:"Hättest nicht Dorant und Dosten,täts dich dein Leben kosten".Dost war meistens Bestandteil des Kräuterbü ndels,das gegen böse Einflüsse um den Hals hängt,gehörte also in einen Amulettbeutel,wie ihn auch die Indianer tragen.Dem Neugeborenen wurde Dost in die Wiege gelegt.Dies hatte seinen Ursprung in der Legende,nach der die Jungfrau Maria aus dem Kraut ein Lager für das Jesuskind bereitet hat.Im Stall oder im Haus aufgehängt,sollte Dost einer bösen Verwünschung die Kraft nehmen.Dost am St.Jörgentag gegraben und und an einem Baum aufgehängt,machte,dass die Vögel sich vom Baum herunterklauben lassen.
Anwendungen
Dost bzw.Oregano wird in der Küche genau wie Gartenmajoran verwendet,hat aber einen herberen und kräftigeren Geschmack,kein Wunder,der Anteil der ätherischen Öle ist mit etwa 4 % relativ hoch.Die Öle dienen dem Kraut als Transpirationnschutz,dem Menschen als Würze.Das Heilkraut ist als Gewürz zu dunklem Fleisch,Soßen und bei der Wurst-und Pastetenerzeugung denkbar,außerdem bei allen italienischen Speisen,es kann statt Majoran eingesetzt werden.Doststängel,die während des Grillens auf Fleisch,Fisch oder Gemüse liegen,geben einen unaufdringlichen Majorangeschmack.
~In der Heilkunde schätzt man den wilden Majoran in Form von Tee vom fireischen oder getrockneten Kraut bei Blähungen,Krämpfen,Durchfall,Koliken,HustenMenstruationsschmerzen,Harnverhaltung,Schlaflosigkeit,Herzklopfen,Verstauchungen und Verrenkungen,Prellung,Bindehautentzündung und Nervenschwäche.Ein echtes Allroundgenie also!Die Heileigenschaften beruhen auf der antiseptischen Wirkung des Thymols und auf dem schmerzstillenden und gleichzetig stimulirenden Einfluss auf das Nervensystem.
~Frauen,die ihre Milchbildung verbessern wollen,sollten morgens nüchtern Oregano essen,das tut ihnen und dem Baby gut und bringt ein frohes Gemüt.
~ Bei asthmatischen Verkrampfungen der Bronchien und chronischem Schnupfen haben sich zusätzlich zum Tee auch Inhalationen bewährt.Als Gurgelmittel wird der Aufguss bei Mundfäule und Infektionen der Zunge verwendet.Wenn man das ganze Kraut überbrüht und aus den Kräuterteilen einen Umschlag macht,wirkt dies wohltuend auf steife Muskeln(z.B Nacken).Das Oreganobad ist überall dort angebracht,wo man die innere Wirkung auch äußerlich unterstützen will,besonders aber bei chronischem Husten,Keuchhusten oder Bronchitis.Man kocht etwa 100 g Dost in 1 l Wasser kurz auf,seiht ab und setzt die Flüssigkeit dem Vollbad zu.Bei der Behandlung von Wunden wird diese Abkochung ebenfalls gute Dienste tun.Ebenso als letztes Spülmittel beim Haarewaschen.
Aus dem Buch"Die Kräuter in meinem Garten"von Siegrid Hirsch und Felix Grünberger.