Das Hexencredo

Einfach weil es so schön ist, stelle ich auch nochmal das Hexencredo hier hinein.

Das Hexen-Credo
Auf das Hexenrecht wirst du bauen
in wahrhaft Liebe und rechtem Vertrauen.

Lebe und lass alle anderen leben,
sei mäßig beim Nehmen und mäßig beim Geben.

Zieh den Kreis auf dreimal aus,
und halte alles Böse raus.

Die Sprüche werden wirksam sein,
wenn Sie geschmiedet sind im Reim.


Die Augen sanft, Berührung zart,
erst hören, dann reden, sei Deine Art.

Wächst der Mond, geh sonnenwendig,
tanz und sing das Pentakel lebendig.

Doch heult ein Wolf beim blauen Eisenkraut,
geh der Sonne entgegen, denn der Mond wird abgebaut.

Wenn der Göttin Mond im neuen Stand,
küss' dann zweimal ihre Hand.

Achte den Vollmond und sei bereit,
für Sehnsucht im Herzen ist die richtige Zeit.


Lässt der mächtige Nordwind sich spüren.
Streich die Segel und schließe die Türen.

Der Wind aus dem Süden, bring Herzen zum glühen,
auch Du kannst mit ihm in Liebe erblühen.

Neuigkeiten wird der Ostwind entschleiern,
erwarte und bereite Dich vor auf das Feiern.

Hat der Wind aus dem Westen zu befehlen,
unruhig sind dann die wandernden Seelen.

Neun Hölzer sind für den Kessel gut.
Brenn sie schnell, mit sanfter Glut.


Der Baum der Göttin ist weise und alt,
schade ihm, und ihr Fluch ist Dein Gehalt.

Erreicht das Jahresrad Walpurgisnacht,
brenne ihr Feuer, in voller Pracht.

Ist das Rad bei Jul arriviert,
dann zünde die Fackeln, und Pan regiert.

Alle Pflanzen sollst Du pflegen,
denn dies trägt der Göttin Segen.

Die murmelnden Wasser sind Dein Gewissen,
wirf einen Stein und Du wirst es wissen.


In Deiner Not wirst Du Dich bewähren,
und nicht den Besitz Deiner Nächsten begehren.

Lässt Dich nicht mit den Toren ein,
sie bringen Dich in falschen Schein.

Empfangen und Abschied mit Wärme gemacht,
Dein Herz wird zum glücklichen Glühen gebracht.

Das Dreifachgesetz sei Dein leitender Faden,
dreimal bringt's Glück und dreimal den Schaden.


Wenn Missgeschick regiert dunkle Tage,
auf Deiner Stirn einen Stern dann trage.

Die, die Dich lieben wirst Du nie betrügen,
sonst werden auch sie Dich ins Antlitz belügen.

Zum Schluss noch acht Worte und da gilt's,
Schadet es keinem, dann tu' was Du willst!

:witch: hallo ashandra finde es schön und auch besonders wichtig (für Junghexen ) das du das Hexencredo hier hineingestellt hast

Wow! In der Form kannt ich es noch gar nicht!
Oo *mir jetzt ein klein wenig ahnungslos vorkom*
Aber es liest sich schon mal echt hamma!
Werds mir gleich mal abschreiben.^^

das kenne ich

Von wem ist das?

Ich würde das Credo jetzt nicht leisten, aber es ist ja ganz schön ;-)

Im Original heißt es weniger Hexencredo als vielmehr Wiccan Rede.
Der Kernsatz, wie er heute bekannt ist, stammt wohl von Doreen Valiente. ("An Ye Harm None, Do What Ye Will") Allerdings wurde er in ähnlicher Form weitaus früher vielfach genutzt - bis hin zu St. Augustine, dem ersten Erzbischof von Canterbury (gestorben so um 604 oder 607 rum - ich erinnere mich grad nicht mehr genau).
Das Wort "Rede" beschreibt auch eigentlich kein Credo, an das sich alle halten sollen - es ist ein mittelenglisches Wort für "Ratschlag". (Entschuldigt...ich bin einfach ein englischer Geschichts-Nerd...das schließt auch die Sprache mit ein...)

Das Gedicht, das wir hier vorfinden, ist erstmals 1974 erschienen - im Magazin Earth Religion News. Kurze Zeit später kam ein ähnliches Gedicht heraus, von dem die Herausgeberin ihre Großmutter als Quelle angab.
Da scheiden sich nun die Geister. In jedem Fall ist es modern, weil teilweise das vermeintliche Altenglisch total falsch gebraucht wird. "An" sagte man damals nicht für "and" - es hat auch mal wer einen Artikel drüber geschrieben:

Zitat :

Adrian Bott, in an article written in White Dragon magazine, 2003, argues that the Long Rede's creation can be placed somewhere between 1964 and 1975. Bott bases his argument on the alleged misuse of archaic English in the poem, in particular of " an' " as an abbreviation of "and", and of "ye" instead of "the". Bott states that the author of the poem was evidently unaware that this contraction of "and" is not an archaic, but a modern convention. According to Bott, in the "eight words" couplet originally cited by Valiente, "an" is used correctly, in the Middle English sense of " 'in the event that', or simply 'if' " (as in the Shakespearean "an hadst thou not come to my bed") and thus has no apostrophe. In the poem, this has been transformed into an abbreviated "and" and given an apostrophe, with every "and" in the poem's additional lines then being written " an' " as if to match. Accordingly, Bott concludes that the poem was an attempt to expand Valiente's couplet into a full Wiccan credo, written by someone who misunderstood the archaic language they attempted to imitate.

Wobei da (es stammt aus Wikipedia) ein Fehler drin enthalten ist. "Ye" steht in der Rede nicht für "the" sondern "you" - aber im richtigen Gebrauch für "the".

Ah,wieder etwas schlauer! Danke,Ash :

@Trerav:Bitte in ganzen Sätzen schreiben ::

Oh, ich liebe diese Rede (Von Lady Gwen Thompson?) Auf Englisch ist sie meiner Meinung nach noch schöner als auf Deutsch, weil Original.


Bide within the Law you must, in perfect Love and perfect Trust.
Live you must and let to live, fairly take and fairly give.

For tread the Circle thrice about to keep unwelcome spirits out.
To bind the spell well every time, let the spell be said in rhyme.

Light of eye and soft of touch, speak you little, listen much.
Honor the Old Ones in deed and name,
let love and light be our guides again.

Deosil go by the waxing moon, chanting out the joyful tune.
Widdershins go when the moon doth wane,
and the werewolf howls by the dread wolfsbane.

When the Lady's moon is new, kiss the hand to Her times two.
When the moon rides at Her peak then your heart's desire seek.

Heed the North winds mighty gale, lock the door and trim the sail.
When the Wind blows from the East, expect the new and set the feast.

When the wind comes from the South, love will kiss you on the mouth.
When the wind whispers from the West, all hearts will find peace and rest.

Nine woods in the Cauldron go, burn them fast and burn them slow.
Birch in the fire goes to represent what the Lady knows.

Oak in the forest towers with might, in the fire it brings the God's
insight. Rowan is a tree of power causing life and magick to flower.

Willows at the waterside stand ready to help us to the Summerland.
Hawthorn is burned to purify and to draw faerie to your eye.

Hazel-the tree of wisdom and learning adds its strength to the bright fire burning.
White are the flowers of Apple tree that brings us fruits of fertility.

Grapes grow upon the vine giving us both joy and wine.
Fir does mark the evergreen to represent immortality seen.

Elder is the Lady's tree burn it not or cursed you'll be.
Four times the Major Sabbats mark in the light and in the dark.

As the old year starts to wane the new begins, it's now Samhain.
When the time for Imbolc shows watch for flowers through the snows.

When the wheel begins to turn soon the Beltane fires will burn.
As the wheel turns to Lamas night power is brought to magick rite.

Four times the Minor Sabbats fall use the Sun to mark them all.
When the wheel has turned to Yule light the log the Horned One rules.

In the spring, when night equals day time for Ostara to come our way.
When the Sun has reached it's height time for Oak and Holly to fight.

Harvesting comes to one and all when the Autumn Equinox does fall.
Heed the flower, bush, and tree by the Lady blessed you'll be.

Where the rippling waters go cast a stone, the truth you'll know.
When you have and hold a need, harken not to others greed.

With a fool no season spend or be counted as his friend.
Merry Meet and Merry Part bright the cheeks and warm the heart.

Mind the Three-fold Laws you should three times bad and three times good.
When misfortune is enow wear the star upon your brow.

Be true in love this you must do unless your love is false to you.

These Eight words the Rede fulfill:

"An Ye Harm None, Do What Ye Will"