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 Eibe (Taxus, vor allem Taxus baccata)

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BeitragThema: Eibe (Taxus, vor allem Taxus baccata)   Eibe (Taxus, vor allem Taxus baccata) EmptyMo Nov 08, 2010 10:03 pm

Eiben sind immergrüne Sträucher und Bäume, die mit mehreren Arten in Europa, Asien und Amerika vorkommen. Bei uns heimisch ist die europäische Eibe (Taxus baccata), in Gärten findet man auch die anderen, Zuchtformen und Kreuzungen. Im folgenden geht es um die bei uns einheimische Eibe.

Sie sind schattenliebend und wachsen unter anderen Bäumen auf. Als Jungpflanzen vertragen sie keine Sonne. Sie wachsen sehr langsam und können uralt werden - im Prinzip mehrere tausend Jahre. Eine Schätzung wird dadurch erschwert, dass der Hauptstamm absterben kann und die bodennahen Nebentriebe ihrerseits zu dicken Stämmen heranwachsen können - misst man diese oder bohrt sie zur Altersbestimmung an, so ergibt diese ein weitaus jüngeres Alter als die Pflanze tatsächlich aufweist.

Alle Teile der Eibe sind sehr stark giftig mit Ausnahme des süß-klebrigen Samenmantels, wobei dessen Kern wiederum tödlich sein kann. Bereits drei bis fünf Nadeln können ernsthafte Gesundheitsschäden hervorrufen.

Die Eibe hat sehr starke, tief und weit in den Boden dringende Wurzeln, außerordentlich hartes und dabei aber elastisches Holz und eine immense Fähigkeit, sich selbst zu erneuern.

Seit der Steinzeit wird das Holz der Eibe zum Bau von Speeren und vor allem von Bögen benutzt. Seit dem frühen Mittelalter wurde es zum Bau von Langbögen gebraucht, in der frühen Neuzeit wurde die Baumart deshalb fast ausgerottet. Zudem wurde sie von den Bauern als schädlicher Baum angesehen und beseitigt, da für Weidevieh die Zweige giftig sind (während dagegen Wildtiere wie Rehe und Hasen die Eibe gerne essen und gut vertragen) - allerdings wurden geringe Mengen an Eibennadeln traditionell dem Viehfutter beigemischt, um Krankheiten vorzubeugen.

Der Gebrauch von Eibengift zur Behandlung der Pfeilspitzen ist bei Griechen und Kelten belegt.

In der Volksmedizin wurde die Eibe zur Ungezieferbekämpfung, zur Abtreibung, gegen Hauterkrankungen und bei Epilepsie und Rheumatismus verwendet.

Die Samenmäntel wurden zu Marmelade verkocht.

Aufgrund der sehr hohen Giftigkeit der Eibe ist von einer Eigenbehandlung auf jeden Fall abzuraten. Auch von der Marmelade ist abzusehen, da auch geringe Giftmengen eines nur angeritzten Samens gefährlich werden können.

Anders ist es mit homöopathischen Zubereitungen, die unter anderem bei Hauterkrankungen, Gicht und Rheuma, Leber- und Herzerkrankungen verabreicht werden.

Besonders interessant ist es, dass die Pazifische Eibe einen Wirkstoff enthält, der erfolgreich und äußerst wirksam zur Krebsbehandlung (Brust- und Eierstockkrebs) eingesetzt werden kann. Allerdings ist diese Eibenart eine der am langsamsten wachsenden Baumarten überhaupt, ist ohnehin schon nicht häufig und könnte durch diese Nutzung ausgerottet werden. Um das zu verhindern, ist man auf der Suche nach einer alternativen Herstellungmethode des Wirkstoffs. Zumindest kann dieser auf halbsynthetischem Weg aus der Europäischen Eibe hergestellt werden.

Im Ganzen ist die Eibe ein Baum, der in seiner Erscheinungsform und seinen Zeichen äußerste Lebendigkeit (langes Leben, Regenerationsfähigkeit, immergrün) und absolute Tödlichkeit (Verwendung als Waffenmaterial und Kriegsgift, hohe Giftigkeit) miteinander verbindet. Im Volksglauben gilt er als Baum der Unterwelt und des Jenseits, aber auch als Symbol ewigen Lebens und wird gerne als Friedhofspflanze verwendet. Dass sie mit ihren süßen roten Beeren Vögel besonders anzieht und beheimatet, trägt zusätzlich zu ihrem andersweltlichen Charakter bei. Auch das Phänomen, dass ein so langsam wachsender Baum eine blitzschnelle Waffe wie einen Bogen erzeugt, ist ein Hinweis auf den dualen Charakter des Pflanzenwesens.

Immer noch wenig bekannt ist es, dass es sich bei dem Weltenbaum der Germanen wohl nicht um die Esche (das war ein Übersetzungsfehler) sondern um die von der Ausstrahlung her weitaus subtilere, aber nicht weniger mächtige Eibe handelt.

Die Eibe ist ein mächtiger Schutzbaum: "Vor Eiben kann kein Zauber bleiben." So beschützt die Eibe als Friedhofsbaum die Toten und ebenso die Lebenden, wenn sie am Haus gepflanzt wird - oder das Holz als Amulett getragen wird. Bei der Verwendung des Holzes ist zu beachten, dass die Eibe wildwachsend unter Naturschutz steht und dass der Holzstaub Reizungen und Allergien hervorrufen kann.

Von den Druiden soll überliefert sein, dass sie unter dem Baum meditierten, um weise zu werden. Angeblich sollen an sonnigen Tagen die Alkaloide der Eibe in der Luft so stark vertreten sein, dass man davon Kopfschmerzen und sogar Halluzinationen bekommen kann. Allerdings ist mir dergleichen nie passiert. Im Altertum bestand der Glaube, dass man stirbt, wenn man unter einer Eibe einschläft.

Die Aura des Baums kann ich als "elektrisierend" und kribbelnd und sehr dicht beschreiben - wenn ich die Dryaden der Eiben wesenhaft betrachte, sehe ich sie als scheue, schwarzhäutige, anmutige und schnelle Wesen. Es ist nicht einfach, zur Eibe Zugang zu finden, und manche Personen empfinden gegen den Baum eine unerklärliche Abneigung. Aber kann man sich auf das Wesen der Pflanze einlassen, kann sie einem Zugang zu anderen Ebenen des Seins verschaffen und uns helfen, über den Tod hinaus sehend zu werden.

(C) by mir selbst - auch auszugsweise Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors
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