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Thema: Goldrute (Solidago virgaurea) Mi Nov 03, 2010 2:49 pm
Goldrute
Volksnamen:Braunstängel,Fuchsschwanz,Goldene Jungfrau,Goldraute,St.Peterskraut,Goldwundkraut,Wundkraut Drogenname:Solidaginis herba Pflanzenart-Höhe:Korbblütler (Asteraceae),mehrjährig,40 cm Boden & Standort:jeder Boden,Sonne Aussaat:Frühjahr Blütezeit:August bis Oktober Sammelzeit:wenn das Kraut blüht Verwendete Teile:obere blühende Teile Inhaltsstoffe:Sponine,Gerbsäure,Bitterstoffe,Phenylglykoside,ätherisches Öl,Nikotinsäure,Dipertene,Flavonoide,Kaffeesäurenderivate,Natrium Eigenschaften:wassertreibend,schleimlösend,wundheilend,anregend,stopfend,entzündungshemmend
Volksglaube und Mythologie
Die Goldrute diente als Wünschelrute,um Schätze zu finden.Dies deshalb,weil sich angeblich Zwerge und Gnome,Behüter und Bewahrer der Schätze dieser Erde,der suggestiven Macht der "Goldenen Jungfrau" nicht entziehen könnten und ihr Reich dem öffneten,der sich dieser Kraft bewusst sei.Natürlich musste die Schatz-Wünschelrute vorher geweiht und mit vielen Gebeten gehärtet werden.Als "Unsegenkraut" wurde sie bei bösartigen Wunden angewendet.Goldrute war das Lieblingskraut Martin Luthers,der seine vielen Gebrechen damit heilte.
Anwendungen
Goldrute ist ein ausgesprochenes Nieren- und Blasenkraut,das auch in keinem Rheumatee fehlen soll.Bei Nierensteinen,Blasensteinen,Blasen- und Nierenentzündungen ist das Kraut ebenso angebracht wie bei Störungen und Schmerzen bei der Harnentleerung.Aber auch in Blutreinigungstees ist es zu finden.Gerade bei den Therapien bei Blasen- und Nierensteinen ist zur Durchspülung der ableitenden Harnwege die Teeanwendung das richtige Mittel,denn hier heißt es ja : Trinken,trinken,trinken.Etwaige vorhandene Nieren- oder Blasensteine werden dadurch nicht aufgelöst,aber ihr Weitertransport wird begünstigt.Kleinere Kristalle,aus denen neue Steine entstehen könnten,werden durch den größeren Harnfluss einfach weggeschwemmt.Auch bei Harnwegsinfektionen ist das wichtig,denn wenn die Keimzahl klein ist,wird der Körper mit der Belastung besser fertig.Bei der Goldrute wurde wissenschaftlich nachgewiesen,dass die enthaltenen Saponine das Wachstum von Blasensteinen hemmen.Die Goldrute punktet immer dann,wenn der Körper Wasser angesammelt hat (bei Herzerkrankungen,Leberleiden,Nierenleiden).Sie wirkt vor allem auch während einer Abmagerungs- oder Fastenkur,da sie dabei hilft,die abgebauten Giftstoffe möglichst schnell aus dem Körper auszuschwemmen,die ansonsten im Blut kreisen.Sie ist ein Nierenfunktionsmittel der allerbesten Sorte,denn sie stärkt und baut das Nierengewebe (auch geschädigtes) wieder auf.
~Goldrute ist eine Einschleuserpflanze für Natrium.Wenn aus irgendeinem Grund der Stoffwechsel gestört ist und man eine pflanzliche Hilfe braucht,um die Dinge wieder ins Lot zu bringen,kann auf den Tee zurückgegriffen werden.Bei Nierenkoliken helfen Tee und Tinktur oft sehr schnell.Männer,die an Prostata-Vergrößerung leiden,mischen ihren Tee mit kleinblütigem Weidenröschen,was die Wirkung verstärkt.Bei Nierenblutungen gibt man zur Goldrute noch Hirtentäschel.Da stark wassertreibend und stoffwechselanregend,wird der Tee auch bei Wassersucht und Zuckerkrankheit eingesetzt.
~Bei eiternden Wunden und Geschwüren der Haut kann Auflegen der zerquetschten frischen Goldrute Linderung bringen.Eitrige Zähne und Zahnfleischgeschwüre reagieren auf Mundspülungen und Gurgeln mit dem starken Tee(hier eher die Abkochung verwenden,nicht den Aufguss) positiv.Bei Munspülungen sollte man darauf achten,den warmen Tee für längere Zeit - mindestens 5 Minuten - im Mund zu lassen.
Aus dem Buch "Die Kräuter in meinem Garten"von Siegrid Hirsch und Felix Grünberger